Grüne fordern ein Pfand-System | Die Glocke

2023-01-05 15:57:25 By : Mr. Wellcare Alex

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Verl (ack) - Quer durch die Republik haben die Grünen schon ähnliche Anträge gestellt: Die Fraktion fordert nun in Verl die Einführung eines Mehrweg-Pfandbecher-Systems. Die Stadt soll ein Konzept erstellen, die Geschäfte einbinden und in den Nachbarkommunen fragen, ob eine Kooperation denkbar ist.

Einheitliches System oder individuelle Lösungen? Die Grünen wollen ein Pfand-System für Verl, um den Verkauf von Einweg-Kaffeebechern zu verringern. Die Bäckerei Schumacher hat schon vor 18 Monaten Edelstahl-Mehrwegbecher angeschafft, die Jacqueline Sauer (links) und Jacqueline Burghardt in der Verler Filiale in die Kamera halten.

 Andere sind da schon weiter. Die Bäckerei Schumacher zum Beispiel. Seit 18 Monaten gibt es in den Filialen des Kaunitzer Unternehmens Edelstahlbecher, die wiederbefüllt werden können. Das hat aber auch seinen Preis: Zehn Euro kostet das gute Stück inklusive einer ersten Befüllung. 7000 Stück hatte Firmenchefin Anke Schumacher angeschafft, 4000 sind noch da. Nicht alle Kunden wollen Mehrwegbecher, viele weiter den Pappbecher, der immer auch doppelwandig ist. „Ansonsten würde man sich die Finger verbrennen“, sagt Anke Schumacher im Gespräch mit der „Glocke“. Man versuche, das Mehrwegsystem durchzusetzen. Auch würden Mehrwegbecher anderer Hersteller und Bäckereien befüllt. Zumindest wenn sie gespült sind.

Die Grünen wollen nun einen Schritt weiter gehen. Sie denken an eine große, einheitliche Lösung, ein Konzept für ein Mehrweg-Pfandbecher-System. „Das Problem der Einweg-To-Go-Becher existiert auch in Verl, und deshalb sollten wir dieser Verschwendung von Ressourcen auch hier bei uns wirksam entgegentreten“, schreibt die Fraktion. In mehreren Städten werde das Re-Cup-System eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen Mehrwegpfandbecher, der bei jedem der Partner-Cafés mitgenommen und wieder zurückgegeben werden kann. Ein Euro Pfand wird dafür genommen. Außerdem gebe es den Kaffee im Mehrwegbecher günstiger.

Nun bietet die Stadt Verl keinen Kaffee an, aber sie hat eine Marketingabteilung. Die schreibt zum Beispiel bisher Pressemitteilungen, bringt den roten Buzzer zu Verler Leben ins Spiel und organisiert die Literaturtage. Künftig könnte die Koordination des Pfand-Systems hinzukommen. Zumindest dann, wenn der Antrag der Grünen im Stadtrat eine Mehrheit findet. Zunächst ist es erst einmal eine Forderung. Und da verhält es sich ähnlich wie mit dem Wunschzettel zu Weihnachten: Aufschreiben darf man viel, erfüllt wird aber nicht alles. Vor allem, wenn man nur drei Sitze im Stadtrat hat.

Die Argumente der Grünen: 2,8 Milliarden Kaffeebecher würden Jahr für Jahr weggeworfen. Würden nur noch Mehrwegbecher eingesetzt, könnten rund 87 000 Tonnen CO2 eingespart werden. „Durch das Angebot und die Förderung von Mehrwegbechern können sich Geschäfte in positiver Weise von anderen Konkurrenten abheben und Umweltschutz glaubhaft in die Praxis umsetzen“, heißt es in dem Antrag. Auch könnten die Mehrwegbecher mit Werbung bestückt werden. Vielleicht mit dem Stadtlogo und dem Slogan „Verl – ein guter Grund“?

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